Warum steigen eigentlich die Preise?

Mann mit Zettel

Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass man sich für das gleiche Geld jetzt weniger kaufen kann als beispielsweise vor einem Jahr.
 
Ein Beispiel: Für 20 EUR hast du vor einem Jahr noch ins Kino gehen und dazu Popcorn und ein Getränk kaufen können. Heute reichen deine 20 EUR nicht mehr und du bezahlst für alles zusammen 22,50 EUR.

Wie nennt man das?
Was du hier beobachtest, nennt man „Inflation“. Bei Inflation geht es also um die Preise. Steigen die Preise im Durchschnitt an, dann steigt das allgemeine Preisniveau und man spricht von Inflation. Das bedeutet: Wenn nur dein Kinoticket teurer wird, ist das nicht automatisch Inflation. Werden aber viele Produkte und Dienstleistungen teurer und du zahlst auch beim Einkaufen, im Restaurant, für deine Miete oder beim Shoppen von Kleidern mehr, dann nennt man das Inflation.
In den Medien liest du oft von der Inflationsrate. Die Inflationsrate zeigt den jährlichen Anstieg des Preisniveaus in Prozent. Gibt es in einem Jahr eine Inflationsrate von 2 %, bedeutet das, dass deine Ausgaben für dieselben Sachen im Schnitt 2 % höher sind als im Jahr davor. Z. B. könnte dein Einkauf im Supermarkt statt 100 EUR wie im letzten Jahr jetzt 102 EUR kosten.

Warum ist das so?
Inflation ist normal und hat es immer schon gegeben. Aktuell ist die Inflationsrate aber ziemlich hoch - dafür verantwortlich sind im Wesentlichen zwei Gründe.

  1. Nachfrageinflation: Dazu müssen wir ein paar Jahre zurückblicken. Nach dem Ende der Lockdownmaßnahmen während der COVID-19-Pandemie konnten die Menschen wieder mehr essen gehen und shoppen. Die Nachfrage hat sich  schnell erholt. Die Menschen kaufen wieder mehr und geben teilweise das Geld aus, das sie während der Lockdowns gespart haben, z. B. für Reisen oder Restaurantbesuche, aber auch für Elektrogeräte, Autos oder Kleidung.
  2. Angebotsinflation: Vor allem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Öl- und Gaspreise ansteigen lassen. Das Produzieren von Gütern und Anbieten von Dienstleistungen wurde also teurer, da man dazu oft große Mengen an Öl und Gas braucht. Damit erhöhten sich auch die Preise der fertigen Produkte und Dienstleistungen. Außerdem stieg die Nachfrage nach Ende der Lockdownmaßnahmen zwar an, das Angebot konnte aber nicht schnell genug wieder erhöht werden. Auch dieses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führt zu steigenden Preisen und damit zu einer steigenden Inflation. 

Natürlich sind nicht alle Menschen in Österreich gleich stark von der Inflation betroffen. Es hängt davon ab, wofür du dein Geld ausgibst. Möchtest du wissen, wie hoch deine persönliche Inflationsrate ist? Dann berechne sie jetzt mit unserer App: PIA – Persönliche InflationsApp.

Wer sorgt für stabile Preise?
Heute ist es die Hauptaufgabe von unabhängigen Zentralbanken, für stabile Preise zu sorgen und so extrem schnelle Preisanstiege (auch "Hyperinflation" genannt) zu vermeiden. Der EZB-Rat, in dem Österreich durch den Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) vertreten ist, definiert Preisstabilität als eine - mittelfristig anzustrebende - am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene jährliche Inflationsrate von 2 %.

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